Inkjet-Druckverfahren
Inkjet-Druckverfahren werden in der industriellen Kennzeichnung eingesetzt, um Produkte, Bauteile und Verpackungen schnell und berührungslos zu markieren. Die Systeme erzeugen Tintentröpfchen, die exakt auf die Oberfläche aufgebracht werden. Dadurch lassen sich Texte, Seriennummern, Barcodes, DataMatrix Codes und Logos in hoher Qualität drucken.
Die Verfahren eignen sich für Materialien wie Metall, Edelstahl, Kunststoff, Folien, Glas, Keramik, Papier und Kartonagen. Durch unterschiedliche technische Ansätze und eine große Auswahl an Tinten sind Inkjet-Systeme vielseitig einsetzbar.
Grundlagen der Inkjet-Technologie
Alle industriellen Inkjet-Verfahren basieren auf der Erzeugung und Steuerung von Tintentröpfchen. Die Tropfen entstehen je nach Verfahren durch Druckimpulse, Wärmeentwicklung oder mechanische Schwingungen. Ein Sensor erkennt das Produkt im passenden Moment und löst den Druck aus. Die Tinte trocknet innerhalb weniger Sekunden, sodass die Kennzeichnung sofort belastbar ist.
Wesentliche Elemente:
- Erzeugung und Formung von Tintentröpfchen
- präzise Steuerung der Tropfenbewegung
- softwaregestützte Gestaltung variabler Druckinhalte
- Synchronisation mit Fördertechnik oder Prüfstationen
- sofortige Trocknung der Tinte
Übersicht der wichtigsten Inkjet-Druckverfahren
In der industriellen Kennzeichnung haben sich vier grundlegende Inkjet-Technologien etabliert. Jedes Verfahren besitzt eigene Stärken und wird für unterschiedliche Anwendungen eingesetzt.
Continuous Inkjet (CIJ)
Beim CIJ Verfahren wird ein kontinuierlicher Strahl aus Tintentröpfchen erzeugt. Ein Teil der Tropfen wird zum Produkt gelenkt, der andere Teil wieder in das System zurückgeführt.
CIJ eignet sich besonders für sehr hohe Geschwindigkeiten und Materialien, die schwierig zu bedrucken sind.
Eigenschaften:
- hohe Druckgeschwindigkeit
- geeignet für viele Kunststoffe, Metall, Glas und Folien
- sehr kurze Trocknungszeiten
- ideal für variable Daten wie Chargen und MHD
- zuverlässig in rauen Industrieumgebungen
Thermal Inkjet (TIJ)
Das TIJ Verfahren erzeugt Tintentröpfchen mithilfe kurzer Wärmeimpulse. Die Heizkammer erhitzt die Tinte für ein bis zwei Mikrosekunden, sodass sich ein Tropfen bildet und ausgestoßen wird.
TIJ Drucker erreichen eine besonders hohe Auflösung und benötigen nur minimale Wartung.
Eigenschaften:
- sehr hohe Druckqualität
- einfache Bedienung
- geeignet für Kartonagen, Etiketten und poröse Oberflächen
- gute Lösung für Barcodes und klare Grafiken
- kompakte Druckköpfe
Drop-on-Demand (DOD)
Bei DOD entsteht ein Tintentröpfchen genau dann, wenn es gebraucht wird. Das Verfahren ist sehr robust und wird häufig eingesetzt, wenn ein widerstandsfähiges System oder eine große Schrifthöhe erforderlich ist.
Eigenschaften:
- robuste Bauweise
- geeignet für große Zeichen und Codes
- ideal für Holz, Säcke, Paletten, Rohre und raue Oberflächen
- geringer Wartungsaufwand
Piezo Inkjet
Piezo-basierte Systeme verwenden Kristalle, die sich unter elektrischer Spannung minimal verformen und dadurch Tintentröpfchen erzeugen. Diese Technik ermöglicht eine besonders präzise Tröpfchenkontrolle.
Eigenschaften:
- hohe Auflösung
- geeignet für pigmentierte oder farbige Tinten
- gute Ergebnisse auf nicht-porösen Materialien
- flexibel für Grafiken und feine Details
Vergleich der Inkjet-Verfahren
Eine kurze Übersicht zeigt, welches Verfahren für welche Anforderungen geeignet ist.
| Verfahren | Druckqualität | Geschwindigkeit | Materialien | Wartung | Typische Anwendungen |
|---|---|---|---|---|---|
| CIJ | mittel | sehr hoch | alle Materialien | regelmäßig | MHD, Chargen, Kabel |
| TIJ | sehr hoch | mittel | Karton, Papier, Metall, Kunststoff | sehr gering | Barcodes, Pharma |
| DOD | mittel | mittel | Holz, Säcke, Rohre | gering | Großschrift |
| Piezo | sehr hoch | mittel | Karton, Etiketten | gering | Grafiken |
Anwendungen in der industriellen Kennzeichnung
Inkjet-Druckverfahren werden in vielen Branchen eingesetzt:
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- Kunststoff- und Spritzgussfertigung
- Kabel- und Rohrproduktion
- Verpackungsherstellung
- Metallverarbeitung
- Automobilindustrie
- Elektronik und Medizintechnik
Typische Druckinhalte:
- Mindesthaltbarkeitsdatum
- Chargennummern
- variable Seriennummern
- Barcodes und DataMatrix Codes
- Artikelnummern
- Firmenlogo oder Produktname
Geeignete Materialien
Inkjet-Systeme können zahlreiche Oberflächen bedrucken:
- Metall und Edelstahl
- Aluminium
- technische Kunststoffe wie PE und PP
- PET und andere Verpackungskunststoffe
- Glas
- Keramik
- Folien
- Papier und Kartonagen
- Etikettenmaterialien
Tinten für industrielle Inkjet-Systeme
Die Wahl der Tinte hängt vom Material und der Anwendung ab. Industrielle Tinten bieten:
- schnelle Trocknung
- gute Haftung
- UV- und Temperaturbeständigkeit
- chemische Beständigkeit
- hohe Deckkraft auf dunklen Oberflächen
- abriebfeste und dauerhafte Markierungen
Tintentypen:
- Lösungsmitteltinten
- pigmentierte Tinten
- UV-härtende Tinten
- kontrastreiche Tinten für dunkle Materialien
- Spezialtinten für Lebensmittelverpackungen
Vorteile der Inkjet-Druckverfahren
- berührungslose Kennzeichnung
- sehr schnelle Druckprozesse
- variable Daten in Echtzeit
- geringe Verbrauchskosten
- hohe Flexibilität bei Materialien
- einfache Integration in Produktionslinien
- große Auswahl an Tinten
- ideal für Seriennummern und Codes
Inkjet-Systeme von WOLF-Signiertechnik
WOLF-Signiertechnik bietet Inkjet-Systeme für unterschiedliche Anforderungen in der industriellen Produktion. Gemeinsam analysieren wir Materialien, Liniengeschwindigkeiten und Druckinhalte und empfehlen das passende Verfahren. Unsere Lösungen reichen von kompakten TIJ Druckern bis zu leistungsstarken CIJ Systemen für hohe Geschwindigkeiten und anspruchsvolle Oberflächen.
Synonyme
Inkjet-Drucktechnik